Vespa crabro (Hornisse)
Hornissen (Vespa crabro): Die imposante, geschützte Faltenwespe, die mit ihrem beeindruckenden Nestbau und ihrer Rolle als natürliche Schädlingsbekämpferin eine Schlüsselposition im Ökosystem einnimmt.
Aussehen und Rolle im Ökosystem
- Die Hornisse (Vespa crabro), größte einheimische Faltenwespe, ist durch ihre beeindruckende Größe und einzigartige Färbung leicht zu erkennen. Die Tiere besitzen vier durchsichtige Flügel, die in Ruhestellung in Längsrichtung gefaltet werden. Während die Weibchen eine Körperlänge von 23 bis 35 Millimeter erreichen, sind die Männchen 21 bis 38 Millimeter groß und die Arbeiterinnen messen zwischen 18 und 25 Millimeter. Ihre auffällige schwarz-gelbe Warnzeichnung signalisiert Fressfeinden, dass sie wehrhafte Insekten sind. Kopf und mittlerer Körperabschnitt der Hornisse haben einen hohen Rotanteil, das Mesosoma bleibt jedoch gelblich.
Fortpflanzung und Lebenszyklus
- Die Fortpflanzung beginnt im Frühjahr, wenn die Königin, nach der Überwinterung, ein Nest gründet. Zunächst zieht sie eine kleine Brut von Arbeiterinnen auf, die dann die weiteren Aufgaben wie Nestverteidigung, Nahrungsbeschaffung und Brutpflege übernehmen. Die Männchen entstehen erst gegen Ende des Sommers und sterben nach der Begattung der Jungköniginnen im Herbst. Der gesamte Hornissenstaat besteht nur bis Ende Oktober, da die Königinnen den Winter überdauern, während die anderen Mitglieder sterben.
Lebensraum und Nistgewohnheiten
- Hornissen bevorzugen größere Baumhöhlen als Nistplätze, weichen aber zunehmend auf Nistkästen, Dachböden oder Hohlräume in Gebäuden aus. Ihre Nester bestehen aus einer papierartigen Masse, die aus zerkauten Holzteilchen besteht. Da natürliche Brutstätten immer seltener werden, sind Hornissen vermehrt in menschlichen Siedlungen anzutreffen.
Ernährung und Ökologische Bedeutung
- Die Ernährung der Hornissenlarven besteht hauptsächlich aus tierischem Eiweiß, das von den Arbeiterinnen beschafft wird. Dazu gehören Wespen und Fliegen. Erwachsene Hornissen ernähren sich vorwiegend von Nektar und Pflanzensäften. Durch die Regulierung anderer Insektenarten spielen Hornissen eine bedeutende Rolle im Ökosystem, indem sie zur Kontrolle von Schädlingen beitragen.
Gefährdung und Schutzstatus
- Die Hornisse ist seit 1987 in Deutschland streng geschützt. Es ist illegal, ihre Brutstätten zu beschädigen oder die Insekten zu töten, ohne eine entsprechende Genehmigung. Trotz dieses Schutzes ist die Hornisse aufgrund von Lebensraumverlust und Bekämpfungsmaßnahmen in einigen Gebieten selten geworden und wurde in die Rote Liste gefährdeter Arten aufgenommen.
Feinde und Parasiten
- Die Hornisse hat wenige natürliche Feinde in der Insektenwelt, größere Tiere wie Vögel können jedoch Einzeltiere fangen. Spitzmäuse und einige Parasiten wie die Hummelwachsmotte können Hornissennester schädigen. Konkurrenz zwischen Hornissen kann ebenfalls zu Nestverlust führen.
Besonderheiten im Verhalten
- Hornissen sind nachts aktiv, was sie von anderen Wespenarten unterscheidet. Sie können durch künstliche Lichtquellen irritiert werden, was ihre Orientierung beeinträchtigen kann. Obwohl Hornissen bei Nestverteidigung wehrhaft werden, sind sie im Vergleich zu anderen Wespenarten weniger aggressiv.
Empfohlene Vorgehensweise bei Nestern
- Sollte ein Hornissennest in einem kritischen Bereich wie einem Eingangsbereich entdeckt werden, empfehlen wir, die Entfernung oder Umsiedlung durch Fachleute durchführen zu lassen. Eine effektive und sichere Bekämpfung ist notwendig, wenn andere Lösungen nicht praktikabel sind. Unser Service bietet professionelle Unterstützung zur Lösung von Hornissenproblemen.